Die Bläulinge (Lycaenidae) sind eine Familie der Schmetterlinge (Tagfalter). Sie kommen weltweit mit ca. 6.000 Arten vor. Fast alle europäischen Arten haben blau gefärbte
Flügeloberseiten, daher der Name. Die tagaktiven Falter klappen ihre Flügel in der Ruheposition meist zusammen und öffnen diese selten. Die Familie der Bläulinge wird in sieben Unterfamilien
unterteilt, von denen zwei, die Riodininae und Lycaeninae, in Europa mit 141 Arten und Unterarten vorkommen.
Da so viele Arten hoch spezialisiert sind, sind sie durch Eingriffe in ihre Lebensräume sehr verwundbar. Mittlerweile sind zum Beispiel nahezu alle Arten Mitteleuropas als gefährdet zu betrachten
und weltweit gehören 30 % der gefährdeten Tagfalter den Bläulingen an. Besonders empfindlich sind Arten wie zum Beispiel der Lungenenzian-Ameisenbläuling (Maculinea alcon), dessen Raupen sich
phytophag ernähren und später von Ameisen in deren Nest getragen werden. Sie sind abhängig vom Standort der Futterpflanzen sowie vom dortigem Vorhandensein ebenfalls gefährdeter
Ameisenarten.
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 24 bis maximal 50 Millimetern. Ihre Vorderflügel sind kompakt und nur 1,4 bis 1,9 mal länger, als sie breit sind. Die Flügeloberseiten sind
überwiegend dunkelbraun, kupferfarben, blau oder violett gefärbt. Bei manchen Arten weisen die Flügeloberseiten einen metallischen Schimmer auf. Auf der Unterseite tragen viele Arten ein Muster
aus dunklen, zum Teil hell umrandeten Flecken. An diesen sind die sehr schwer zu unterscheidenden Arten bei genauer Betrachtung gut zu bestimmen. Manche Arten haben Augenflecke, mit denen sie
Fressfeinde überlisten, indem sie ihre Sitzposition umgekehrt einnehmen und dadurch sich vermeintlich von hinten anschleichende Angreifer früh erkennen können.
(Textauszug Wikkipedia)